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Temnitztal

Kurzportrait

Einwohner: 1.480 (Stand: 31.12.2023)
Fläche: 51,9 km²
Lage: liegt etwa 12 km westlich der Fontanestadt Neuruppin und etwa 8 km östlich von Neustadt (Dosse).

Anbindung:

  • Über die Bundesautobahn BAB 24 (Berlin - Hamburg), Anschlussstelle "Neuruppin-Süd", sind Potsdam in ca. 70 Minuten und Berlin in ca. 60 Minuten zu erreichen.

Durch das Gemeindegebiet fließt die Temnitz, ein kleiner Fluss, nach dem die Gemeinde benannt ist.

Ehrenamtlicher Bürgermeister: Michael Mann

Ortsteile:    

Garz – Einwohner: 138 – Ortsvorsteher Ulf Pruschinski
Kerzlin – Einwohner: 189 – Ortsvorsteher Pascal Rohrmoser
Küdow-Lüchfeld– Einwohner: 238 – Ortsvorsteher Bernd Fülster
Rohrlack – Einwohner: 160 – Ortsvorsteherin Frauke Marthe
Vichel – Einwohner: 109 – Ortsvorsteher Martin Bunk
Wildberg – Einwohner: 646 – Ortsvorsteher Manfred Mann

Die Gemeinde Temnitztal besteht seit dem 30. Dezember 1997. Sie ist aufgrund einer Vereinbarung über den Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Kerzlin, Küdow-Lüchfeld, Rohrlack, Vichel und Wildberg, beschlossen am 25. November 1997, gebildet worden. Am 16. Juni 2003 schloss sich die bis dahin selbstständige Gemeinde Garz an.

Zusammen mit den Gemeinden Dabergotz, Storbeck-Frankendorf, Märkisch Linden, Temnitzquell und Walsleben hat die Gemeinde Temnitztal im Jahr 1992 das Amt Temnitz mit Sitz in Walsleben gegründet, um gemeinsam eine leistungsfähige, sparsam und wirtschaftlich arbeitende Verwaltung zu schaffen.

Ortsteil Garz

Der Ortsteil Garz wurde 1390 erstmals urkundlich erwähnt. Sein Name stammt von dem slawischen Wort „gard“ bzw. „gord“ für Burg ab. Seit Anfang des 15. Jahrhundert war die Familie von Quast in Garz ansässig. Sie ließ im 18. Jahrhundert die Parks von Garz und Vichel als Barockgärten anlegen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden diese als Landschaftsgärten gestaltet. 1945 wurde die Familie Quast enteignet, das Herrenhaus wurde Kulturhaus, die obere Etage diente als Wohnraum. Nachdem 1992 Teile des Garzer Gutshofes samt Gutspark in Privatbesitz übergingen, wurden dort Restaurierungsarbeiten nach historischem Vorbild durchgeführt.

Das Rittergut Garz ist eine der ältesten Gutsanlagen im Land Brandenburg. Von der mittelalterlichen Befestigungsanlage ist ein Wohnturm erhalten. Der aus dem 13. oder 14. Jahrhundert stammende Feldsteinturm (11 m hoch, mit bis zu 1,40 m dicken Wänden) diente der Familie von Quast nach dem Dreißigjährigen Krieg als Wohnhaus.

An das um 1700 entstandene Herrenhaus schließt sich südlich ein etwa sechs Hektar großer, im landschaftlichen Stil gestalteter Gutspark an (inkl. Teich mit Brücke und Insel sowie die Schneise nach Vichel).

Das Vorlaubenhaus in der Dorfstraße 4 war der ehemalige Dorfkrug. 2005 beteiligte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an der Sanierung.



Die Garzer Kirche ist ein schmuckloser Saalbau mit einem südlichen Logenbau, der vermutlich unter Einbeziehung älterer Teile 1727 errichtet wurde.
Über dem Westgiebel erhebt sich ein verbretteter Dachturm mit einem hohen Helm.

Das Kriegerdenkmal, eine Granitstele mit zwei kleinen Findlingsstücken auf einem zweistufigen Unterbau aus Feldsteinen, trägt unter einem Eisernen Kreuz mit Eichlaub eine Inschrift. Auf den Findlingsstücken liegt ein Stahlhelm auf Eichenlaub, ein Dolch und drei Stielhandgranaten.

Ortsteil Kerzlin

Die Backsteinkirche in Kerzlin wurde am 26. November 1913 eingeweiht. Sie trat  an die Stelle einer vorherigen Fachwerkkirche aus den Jahren 1723 - 1728. Die Orgel und die Glocken wurden aus der alten Kirche übernommen.



Das Kriegerdenkmal neben der Kirche wurde im Jahre 1922 vom Bildhauer Max Wiese erschaffen für die gefallenen Soldaten im Ersten Weltkrieg. Im Oktober 1992 erfolgte eine vollständige Restaurierung.

Ortsteil Küdow

Eine denkmalgeschützte Dorfkirche, gotischer mehrfach veränderter Feldsteinbau aus dem Ende des 13. Jahrhunderts.

Ortsteil Lüchfeld

Die Fachwerkkirche stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der neogotische Backsteinturm mit Spitzhelm wurde 1874 errichtet.



Vor der Kirche steht das Kriegerdenkmal, eine Findlingsstele auf einem Unterbau aus Feldsteinen.

Ortsteil Rohrlack

1892 wurde auf den Resten einer alten Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert die heutige Rohrlacker Kirche mit den Backsteinkanten und dem quadratischen Backsteinturm errichtet.

Außerhalb des Ortes erinnern drei Betonteile mit der Aufschrift „Das Gericht“ an einen früheren Gerichts- bzw. Richtplatz.

Ortsteil Vichel

Ein Herrenhaus mit Rundbogen-Loggia.

Die Kirche in Vichel wurde unter Mitwirkung von Ferdinand von Quast 1867 im Rundbogenstil der Berliner Schule errichtet. Der kreuzförmige Backsteinbau mit schmalem Westturm hat Friese und Gesimse aus Sandstein.

Ortsteil Wildberg

Der Ortsteil Wildberg wurde 1335 erstmals urkundlich erwähnt. Zuvor gab es dort eine slawische Siedlung, von der die bewaldeten hügeligen Reste einer slawischen Burg aus dem 10./13. Jahrhundert stammen. Eroberer waren wahrscheinlich die Grafen von Arnstein, die die Burg als Ausgangsbasis für ihre Raubzüge nutzten. Bis 1526 wohnte dort die Gräfin Anna Jakobine Stollberg-Wernigerode. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Wildberg völlig zerstört; der städtebauliche Grundriss blieb jedoch bis heute erhalten. Bis 1945 war mit einem Gut das Adelsgeschlechts von Zieten ansässig, deren Familiengruft in der evangelischen Kirche Sankt Nicolaus ist.

Die Wildberger Dorfkirche St. Nikolaus ist ein Feldsteinbau aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der Turm mit Backsteinkanten stammt aus der Zeit am Ende des 15. Jahrhunderts. Der schlanke hohe Helm wurde bereits 1698 urkundlich erwähnt. Der Kirchturm ist der höchste Turm in der Gemeinde Temnitztal.



An der Ostseite der Kirche befindet sich ein Gräberfeld derer von Zieten.

Vor der Kirche steht der Sockel des Kriegerdenkmals 1864-66,  1870/71, auf dem sich einst ein Standbild Kaiser Wilhelms I. erhob. Die Inschriften sind noch vollständig erhalten.

An der Kirche steht das Kriegerdenkmal 1914 - 1918, ein monumentaler Gedenkstein auf einem Sockel aus größeren Steinquadern, der von zwei kleinen Steinen ergänzt wird. Obenauf ein Adler auf einer Kugel, darunter – über der Inschriftentafel – ein Eisernes Kreuz.

In der Ortsmitte, am ehemaligen Standort des Kaiser-Wilhelm-Denkmals befindet sich eine Feldsteinmauer. Sie ist der Rest der Gedenkstätte für den Ruppiner Landarbeiterstreik 1922 (errichtet 1976). Davor und im Umfeld gibt es weitere Steine mit Aufschriften, sie gehörten zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal.

Wertvolle Geschichten: "Die Wildberger Zeitschriften"

Der Wildberger Verein "Kunst, Kultur und Kreatives e. V." ist seit 2014 der Herausgeber der "Wildberger Zeitschriften". Den Inhalt gestalten die Einwohner selbst, indem sie ihre Erlebnisse, Lebenserfahrungen, Anekdoten u. a. erzählen und aufschreiben lassen bzw. selbst aufschreiben. Die Mitglieder des Vereins wollen damit das Heimatgefühl fördern.

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