Förderverein Vicheler Dorfkirche e.V.
Der Verein:
Der Förderverein Vicheler Dorfkirche e.V. wurde am 17.01.2007 mit neun Gründungsmitgliedern gegründet.
Mitgliederstand zur Zeit 29. (Stand: 22.01.2011)
Vereinszweck ist „die Förderung der Erhaltung und Nutzung der Kirche in Vichel als bemerkenswertes Denkmal und als Identifikationsmerkmal für die Einwohner“.
Hauptaufgabe des Vereins ist die Durchführung von Veranstaltungen in der Kirche, um durch Spenden- und Eintrittsgelder Mittel für die weitere Sanierung zusammenzutragen.
Kunst- und Trödelmarkt im Vicheler Kirchgarten am Samstag, 16.06.2012 von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr.
- Information für Künstler, Kunsthandwerker, Trödler die am Kunst- und Trödelmarkt teilnehmen möchten [Information zum Kunst- und Trödelmarkt].
Zur Geschichte:
Die Dorfkirche wurde errichtet im Jahre 1867 als Backsteinbau in Form einer Kreuzkirche mit Apsis und quadratischem Westturm. Sie stellt in ihrer Gestaltung und Detailausbildung mit ihrem italienisch-romanisierenden Stil eine Besonderheit unter den vergleichbaren Bauwerken der Umgebung dar.
Maßgeblich an dieser Stilgebung beteiligt war der berühmteste Vertreter der Familie von Quast, Ferdinand von Quast. Er wurde 1807 in Radensleben geboren. In Berlin studierte er Theologie und Kameralistik, danach Architektur an der Bauakademie. 1843 ernannte ihn Friedrich Wilhelm der IV. zum ersten „Generalkonservator der Kunstdenkmäler des preußischen Staates“. Er war ein Kenner der italienischen Architektur. Seine langjährigen Studien in Norditalien wirkten anregend auf das Bauen im Ruppiner Land – so auch auf die Kirche in Vichel.
Vichel wird geprägt durch ein im 19. Jahrhundert von der Familie von Quast errichtetes Gutshaus. Vom 14. Jahrhundert an war diese Familie im Kreis Ruppin ansässig. Von diesem Zeitpunkt an bis Ende des 2. Weltkrieges befanden sich die Güter Vichel, Garz, Rohrlack, Küdow, Damm, Radensleben und Wutzetz fast durchgehend im Quast‘schen Besitz.
Die Sanierung:
Viel Mühe, Geld und Zeit sind nach der Wende in die Sanierung der Vicheler Dorfkirche geflossen. Doch 2004 musste die Kirche für die Kirchenbesucher gesperrt werden: Im Bereich der Holzpodeste, der Wandkonstruktionen und Orgelempore hatte sich der „Echte Hausschwamm“ angesiedelt.
Auf Grundlage eines Gutachtens wurden erste Schutzmaßnahmen ergriffen. Die Belüftung wurde verbessert und eine Sicherungskonstruktion stabilisierte das Bauwerk. Um die Kirche vor dem Verfall zu retten, beschloss der Gemeindekirchenrat der Evangelischen Kirchengemeinde Manker-Temnitztal im Februar 2007, die Schwammsanierung der Kirche in Vichel durchzuführen. 160.000 Euro wurden für den ersten Bauabschnitt „Notsicherung Kirche Vichel“ zur Verfügung gestellt und wurde von März bis August 2008 durchgeführt.
Unterstützung bekam das Sanierungsvorhaben durch den Förderverein Vicheler Dorfkirche e.V. und den Kulturverein Temnitztal e.V. Die Vereine finanzierten im Sommer 2008 die Rekonstruktion der Holzinnendecke und die Farbbefunderhebung, wodurch das teure Innengerüst nicht erneut aufgebaut werden muss.
Im Frühjahr 2010 folgte die Sanierung der Orgelempore. |
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Die Nutzung der Kirche:
Eine wichtige Frage ist die Nutzung einer renovierten Vicheler Kirche, die zuallererst weiterhin der Ort des christlichen Glaubens und Lebens sein soll.
Sicherlich muss aber auch nach anderen Möglichkeiten gesucht werden, die Kirche mit Leben zu füllen. Der Verein ist dabei, gemeinsam mit der Kirchengemeinde Konzepte zum lebendigen Gebrauch der Kirche zu entwickeln.
So haben seit der Teilsanierung 2008 bereits zahlreiche Konzerte, Theatervorstellungen und Lesungen in der Kirche stattgefunden. Zwar ist die Sanierung noch nicht abgeschlossen, so lässt die hervorragende Akustik und die helle freundliche Atmosphäre des Gebäudes diese kleinen Mängel als Nebensächlichkeit erscheinen.
Bereits fester Bestandteil der Veranstaltungskalenders ist die „3-Kirchen-Kulturwanderung“, die jedes Jahr zusammen mit dem Läsikower und Barsikower Kirchenförderverein am 2. Samstag im September durchgeführt wird – eine Wanderung für Körper, Geist und Seele!
Eine Belebung der Kirchenroute und eine Wiedereinbeziehung der Vicheler Dorfkirche in den „Mittelalterlichen Pilgerweg Berlin-Wilsnack“ soll auch erfolgen. Viele Pilger machen bereits jetzt in Vichel Station, um einen Blick auf und in das Gotteshaus zu werfen.